Eine kleine Geschichte von Hanf und seinen Vorzügen

Hanf bzw. Cannabis ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt. Seine Anwendungsgebiete sind zahlreich und vielfältig.

Bereits ab 6000 v. Chr. fanden in China Hanfsamen als Nahrung Verwendung. Ab 4000 v. Chr. wurden auch Textilien aus Hanf hergestellt. Als Medizinprodukt wurde Hanf das erste mal 2727 v. Chr. in einem schriftlichen Bericht erwähnt.

Im 12. Jahrhundert schließlich erfreute sich das Rauchen von Cannabis im mittleren Osten großer Beliebtheit.

Der Anbau von Hanf war vom 17. bis zum 19. Jahrhundert weit verbreitet. In einigen (US) Staaten wurden sogar Steuern in Formen von Hanfsamen gezahlt und Hanf galt als Zahlungsmittel.

Auch in Deutschland hat der Anbau von Hanf eine lange Tradition. Bereits im 4. Jahrhundert wurde er in Deutschland angebaut. Unter Karl dem Großen wurden Bauern sogar dazu verpflichtet Hanf anzubauen und zahlten Steuern in Form von Hanfsamen. Die Gutenberg-Bibel wurde auf Hanfpapier gedruckt und auch die berühmte Levi Strauss Jeans bestand aus Hanf.

Anfang des 20. Jahrhunderts wurde aus rassistischen Motiven und wirtschaftlichen Interessen (Baumwoll- und Kunstfaserindustrie, sowie Holz- bzw. Papierindustrie) ein propagandistischer Krieg gegen die Hanfpflanze begonnen. Noch bis 1937 wurden 80% der weltweit verwendeten Schnüre, Seile und Taue aus Hanf hergestellt. Schlagartig wurde ein wichtiger Rohstoff kriminalisiert und sein Anbau verboten. Seit 1996 ist es in Deutschland wieder erlaubt Industriehanf anzubauen. Der Anbau unterliegt jedoch strengen Richtlinien und Kontrollen. Unter folgendem Link besteht die Möglichkeit sich genau über die staatlichen Vorgaben zum Anbau von Industriehanf zu informieren:

http://www.ble.de/DE/02_Kontrolle/11_Nutzhanf/hanf_node.html  

 

Hanf ist eine vielseitige Pflanze. Einige Einsatzmöglichkeiten und Vorzüge möchten wir euch hier vorstellen: 

  • Hanfpflanzen haben eine geringe Anfälligkeit gegenüber Schädlingen, sie wachsen schnell und es kann auf den Einsatz von Pestiziden und Herbizidenverzichtet werden. Alle Teile der Hanfpflanze (Fasern, Samen und Schäben) können verarbeitet werden.
  • Aus Hanf lassen sich giftfreie Dämmstoffe und Textilien herstellen.
  • Als Lebensmittel ist Hanf äußerst gesund. Er hat einen sehr hohen Eiweißgehalt und Hanföl enthält mehr Omega-3 Fettsäuren als Fischöl.
  • Hanf bindet mehr CO2 als eine vergleichbare Fläche an Wald und hat dabei den selben Brennwert wie Braunkohle; er kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
  • Hanfpflanzen können zur Bodensanierung gepflanzt werden, da sie Schwermetalle aus dem Boden binden können.
  • Hanf lässt sich regional anbauen und verarbeiten, so dass weite Transportwege entfallen.
  • Zudem lässt sich Cannabis bei vielen krankheiten als Medikament einsetzen. Unter anderem sind dies chronische Schmerzen, Spastiken, Epilepsien, neurodegenerative Erkrankungen wie Multiple Sklerose und verschiedene psychiatrische Erkrankungen wie beispielsweise ADHS.

 

Quellen: BBC Timeline: theuse of cannabis (http://news.bbc.co.uk/2/hi/programmes/panorama/4079668.stm)

Herer; Brökers: "Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf", Nachtschatten Verlag, 2008